Molybdänbergwerk

Unterhalb der Alpeiner Scharte auf 2.800 m Höhe sind die Überreste eines wahnwitzigen NS-Projektes zu sehen. Ein großes Eisengerüst – die Bergstation einer Seilbahn – erinnert an das Molybdänbergwerk, das in den Jahren 1941–1945 von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern errichtet wurde.

Der Rohstoff Molybdän wurde dringend für die Stahlerzeugung benötigt. Es wurden eine 5 km lange Seilbahn von Innervals bis zur Alpeiner Scharte gebaut, Gebäude für die Aufbereitung im Tal, Barackenlager im Tal und auf 2.800 m Höhe (allein dort für 150 Arbeiter). Sogar eine Starkstromleitung wurde bis zur Alpeiner Scharte gelegt (heute bezieht die Geraer Hütte den Strom von einem unzureichenden Kleinkraftwerk).

Trotz dieses größten finanziellen und baulichen Aufwandes kam es niemals zum Molybdänabbau. Dem gegenüber stehen Dutzende Tote, vor allem durch einen Lawinenabgang im November 1944, und die ungeklärten Schicksale vieler Zwangsarbeiter. Nach Kriegsende wurden die Anlagen größtenteils abgebaut. Die große Aufbereitungsanlage im Bereich der Nockeralm wurde erst 1989 gesprengt.

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