Kultur und Bergnatur am Alpenstrand

Was haben Gustav Mahler, Gustav Klimt, Heimito von Doderer und Friedrich Gulda gemeinsam? Ikonen des österreichischen Kunstschaffens, selbstverständlich! Bekannt und berühmt geworden in Wien, gewiss! Und außerdem: Alle hatten eine spezielle Beziehung zum Ort Steinbach am Attersee. Klimt logierte im Sommer 1914 im Forsthaus Weissenbach, Doderer suchte die erste Zeit nach dem zweiten Weltkrieg Zuflucht in der Villa seines Onkels, Mahler frequentierte sein legendäres Komponierhäuschen im Garten des jetzigen Gasthofes Föttinger, Gulda verbrachte seine letzten Lebensjahre in seinem Weissenbacher Anwesen und frönte, von Einheimischen kaum zu unterscheiden, der wirtshäuslichen Kontemplation.

Was macht die Faszination der Atterseeregion aus? Ist es die schiere Größe des Sees, der wie eine ungeheure Kerbe in die Gebirgsumrahmung von Höllengebirge und Schafberg hineinschlägt? Ist es das Bewusstsein um die vielen Berühmtheiten, die am Attersee ihre Sommerfrische genossen und geniessen? Oder die geradezu archetypische Seeufer-Architektur, mit ihrem manchmal bizarren Spagat zwischen handtuchschmalen Badehäuschen und imperialen Gründerzeitvillen? Oder vielleicht doch die überraschende Wildheit und Abgeschiedenheit der hohen Kalkberge, die das Südende des Sees umrahmen?