Im Folgenden werden einige schöne und unschwierige Wanderungen mit Gipfelbesteigungen in der Umgebung der drei Gemeinden des Krakautales beschrieben. Die Beschreibungen sollen Ihnen nicht nur einen besseren Überblick verschaffen, sondern auch Lust auf das „reale” Wandern in dieser schönen Gebirgslandschaft machen.

Rudolf-Schober-Hütte (1.667 m) und
Wildenkarseen (1.891 m)

Leichte Wanderung vom Etrachsee über die Rudolf- Schober-Hütte zu den beiden wunderschönen Gebirgsseen (680 HM, 2 Stunden).

Vom Parkplatz bzw. der Bushaltestelle beim Etrachsee (1.374 m) geht es auf dem markierten Weg 794 zuerst entlang des idyllischen Sees, dann vorbei an Almhütten und weiter leicht ansteigend durch den Wald. Etwa nach zwei Drittel der Wegstrecke quert man den Grafenalmbach unterhalb der Grafenalm und wandert nun entlang des Baches über Almweiden auf dem Zentralalpenweg 02 (Weitwanderweg von Hainburg an der Donau bis Feldkirch am Bodensee) hinauf zur Hütte. Von der Schutzhütte geht es zuerst kurz entlang des Weitwanderweges, bevor man nach Nordwesten zu den Wildenkarseen abzweigt (Weg Nr. 794).
Vom Etrachsee zur Rudolf- Schober-Hütte in 1,5 Stunden, weiter zum Unteren Wildenkarsee in einer halben Stunde. Bergsteiger werden sich das Bauleiteck (2.424 m) nicht entgehen lassen (ca. 2 Stunden).

Krakautaler Höhenwanderung zum Schattensee (1. Leitweg)

Ursprünglicher Wald mit üppig grünem Moos, uralte Fichtenriesen und schlanke Lärchen sind die Hauptdarsteller auf dieser schönen, aber auch anspruchsvollen Kammwanderung am Schattnerberg hoch über dem Krakautal. Es ist eine Rundwanderung mit einer Abkürzung bei der Holzerhütte. Naturliebhaber und Ruhe Suchende werden begeistert sein.

Ausgangspunkt ist der Bergsteigerdorf-Partnerbetrieb Jagawirt in Unteretrach. Auf dem kurzen Weg zum ersten Markierungspfahl (Weg Nr. 8 – Richtung Holzerhütte) kommt man an der schönen Fortnerkapelle aus dem 18. Jh. vorbei und kann dort den „Steirischen Hergott“ bewun- dern. So wird der Hl. Isidor genannt, der mit einer Lederhose bekleidet auf einer Regenwolke schwebt. Bei Dürreperioden wurde der Heilige mit der Bitte um Regen angefleht. Nach der Kapelle vorbei am Pferdehof Andexer beginnt schon der kleine Waldpfad, der für die nächsten 40 Minuten steil in den Wald des Schattnerberges hinaufführt. Für die gesamte Wanderung muss man bei rund 600 m Höhendifferenz 4 – 5 Stunden Gehzeit rechnen. Da es bis zum Schattensee keine bewirtschafteten Hütten gibt, ist es ratsam, seine eigene Jause mitzubringen, denn schöne Rastplätze gibt es in Hülle und Fülle. Bei zwei Hütten stehen Brunnen mit klarem, frischem Trinkwasser.

Den Reiz auf dieser Kammwanderung stellt vor allem der wunderbare Rundblick zum Gstoder, über den benachbarten Lungau, in das Etrachtal, das Rantental und das Prebertal dar. Zusätzlich begeistert der schöne Mischwald, vor allem aber auch die vielen Lärchen, die schönen Almweiden, die noch zum Teil gemäht werden und die geheimnisvollen Moorflächen. Speziell im Herbst ist diese Tour eine Traumwanderung mit vielen schönen Aussichtspunkten. Vom Weidschober wandert man dann auf einem Forstweg bergab bis zum Schattensee, einem schönen, ruhigen Moorsee. Vom Schattensee bis zum Ausgangspunkt beim Jagawirt sind es 5 km. Am besten man reserviert beim Wirt ein Taxi für die Abholung oder stellt sein Auto zum Schattensee und lässt sich zum Ausgangspunkt wieder retour bringen.

Alternative: Bei der Holzerhütte kann man auch den Forstweg hinunter nach Unteretrach nehmen und kommt dann direkt zurück zum Ausgangspunkt, Gehzeit ca. 3 Stunden. Sonst folgt man ab der Holzerhütte der Markierung Richtung Weidschober, der mit rund 1.789 m Seehöhe den höchsten Punkt dieser Wanderung darstellt.

Schattensee, Weidschober (1.789 m) und Überlinger Moor

Die Wanderung von der Krakau zum Schattensee und weiter zum Überlinger Moor lässt das Herz aller Naturliebhaber höher schlagen.

Von der Krakau wandert man zuerst Richtung Schattensee, dann weiter durch den Wald vorbei an der Weidhütte zum Weidschober. Von dort führt ein Weg zur Überlingerhütte die der Universität Salzburg als Forschungsstation dient. Von der Hütte kann man sich einen ersten Überblick über das Überlinger Moor verschaffen, dessen tonige Verwitterungsschichten das Wasser stauen und zur Bildung des Moores führten. Das Schattseit-Moor ist ein besonders seltenes Latschenhochmoor mit einzelnen Latscheninseln, die von Niedermoorstreifen unterbrochen werden. Im Moor sollte man allerdings auf den Wegen bleiben, nicht nur aus Gründen des Naturschutzes, sondern auch um nicht die Orientierung zu verlieren.

Günster Wasserfall

Ausgehend von Krakaudorf geht es zum Badesee und von dort wandert man den Fitnessparcour entlang, der mit einer Kneippanlage eine willkommene Abkühlung für müde Wanderer bietet. Auf dem Wanderweg Nr. 2 gelangt man schließlich zum Günster Wasserfall, dem mit 65 m Fallhöhe höchstem Wasserfall in der Steiermark. Für diesen leichten Spaziergang, der teilweise auf der Straße verläuft, benötigt man etwa 2 Stunden.

Grazer Hütte (1.897 m)

Ausgehend von Krakauhintermühlen auf 1.320 m kann man in einer gemütlichen Wanderung die wunderschön gelegene Grazer Hütte erreichen (577 HM, ca. 1,5 Stunden). Der Übergang von der Grazer Hütte zur Rudolf-Schober-Hütte ist möglich. Diese Tour zählt aber eindeutig zu den anspruchsvollen Bergtouren. Mit rund 10 Stunden Gehzeit ist sie nur etwas für Konditionsstarke. (Der Routenverlauf: Grazer Hütte – Prebertörl (2.194 m) – Rantentörl (2.166 m) – ab hier auf dem Zentralalpenweg 02 zum Hubenbauertörl (2.051 m) und zur Rudolf-Schober-Hütte auf 1.667 m.)

Weitere lohnende Wanderziele sind der Kalvarienberg, die Ebenhandlhütte im Rantental und weiter zum Rantensee, die Möslhütte im Prebertal, der Natulehrpfad Oberetrach oder die Höflalm.