Venter Runde - Große Skirundtour in den Ötztaler Alpen

Seit dem Winter 2004 ist die klassische Skirundtour in den Ötztaler Alpen wieder möglich. Alle dafür notwendigen Schutzhütten (Martin Busch Hütte, Vernagthütte, Similaunhütte, Hochjoch-Hospiz) sind von Mitte März bis Ende Mai bewirtschaftet. Ausgangspunkt für die große 5-tägige Skirundtour ist das Bergsteigerdorf Vent. Eine Woche lang mit den Tourenski von Hütte zu Hütte marschieren und dabei auf den höchsten Gipfeln der Ötztaler Alpen zu stehen, lässt das Herz eines jeden Alpinisten höher schlagen.

Weitere Skitouren vom Ausgangspunkt Vent

Nördlicher Ramolkogel (3.427 m)

Direkt von Vent geht es durch einen schütteren Zirbenbestand hinauf zur Ramolalm und steil über den Ramolbach zu einer Schulter. Nun in südöstlicher Richtung zum Spiegelferner, der aber nicht betreten wird, da man sich links hält und weiter bis zum Ramoljoch (3.189 m) aufsteigt. Von hier mit den geschulterten Skiern ein kurzes Stück hinunter zum Ramolferner. In nördlicher Richtung steigt man sanft hinauf zu einer Einsattelung (hier besteht auch die Möglichkeit den Mittleren Ramolkogel zu besteigen). Über unschwierige Blöcke wird schließlich der Gipfel bestiegen (1.570 HM, 5,5 Stunden).

Hinterer Spiegelkogel (3.426 m)

Der Aufstieg von Vent bis zum Spiegelferner erfolgt gleich wie beim Ramolkogel. Das Gletscherbecken des Spiegelferners wird in südlicher Richtung überquert. Hinauf bis zu einer Mulde und weiter in Richtung Scharte. Noch unterhalb dieser Scharte nach links bis zum Rücken und weiter bis zur Gipfelflanke. Über den Grat unschwierig zum Gipfel (1.531 HM, 4 Stunden).

Taufkarkogel (3.367 m)

Von Vent über die Skipiste bis zur Bergstation Stablein (Liftunterstützung möglich). Nach weiteren 250 HM quert man in Richtung Norden und steigt steil zum Weißbach auf und folgt diesem in das Taufkar. Unschwierig geht es nun bis zum Taufkarferner und Taufkarjoch (3.218 m). Nun erfolgt ein Wechsel auf den Mittelbergferner. Über den flachen Gletscher lässt man den Taufkarkogel hinter sich und steuert das Rofenkarjoch an. Unschwierig von hier zum Gipfel (1.472 HM, 5 Stunden).

Wildspitze (3.774 m)

Der Traum vieler Alpinisten ist die Besteigung der Wildspitze, dem höchsten Berg Tirols.

Von der Breslauer Hütte quert man in Richtung Nordwesten in eine weite sanfte Mulde und erreicht den Mitterkarferner. Ab ca. 3.250 m führt die Tour in Richtung Norden bis zum Mitterkarjoch, das sehr steil überwunden werden muss. Anschließend flach über den Taschachferner, der zu einer steilen Rampe vor dem Gipfelaufbau führt. Von hier entweder über den Nordwest- oder Südwestgrat sehr hoch hinauf zum Gipfel. Die letzten Meter unschwierig zum Gipfel (930 HM, 3,5 Stunden).

Hochvernagtspitze (3.530 m)

Von der Hütte über den Moränenkamm zum Großen Vernagtferner bis auf ca. 3.100 m. Weiter in nordwestlicher Richtung anfangs steil und später flach auf den Gipfel (775 HM, 2,5 Stunden).

Fluchtkogel (3.514 m)

Der Aufstieg erfolgt bis zum Guslarferner bis in eine Höhe von ca. 3.100 m. Weiter in Richtung Westen hinauf zum Oberen Guslarjoch (3.361 m). Bei günstigen Verhältnissen kann der Gipfel auch mit den Skiern über die steile Flanke bestiegen werden (742 HM, 2,5 Stunden).

Schwarzwandspitze (3.461 m)

Von der Vernagthütte steigt man zum Großen Vernagtferner auf. Nun steuert man teils steil, teils flach den Kamm an, der von der Schwarzwandspitze nach Norden zieht. Vom Kamm noch etwa 30 HM zu Fuß zum Gipfel (706 HM, 2,5 Stunden).

Hinterer Brochkogel (3.635 m)

Anfangs in nordöstlicher, ab ca. 2.900 m Seehöhe in nördlicher Richtung bis zum Kleinen Vernagtferner. Weiter hinauf zum Brochkogeljoch, wo man mit geringem Höhenverlust unterhalb der steilen Nordwestflanke den Südostgrat erreicht. Skidepot. Weiter unschwierig über Blöcke zum Gipfel (950 HM, 3,5 Stunden).

Fineilspitze (3.516 m)

Von der Schutzhütte fährt man zuerst in südwestlicher Richtung in den Talboden ab (2.295 m), den man bei einer Brücke erreicht. Nun erfolgt der Aufstieg bis zu einem Rücken und weiter zum Talboden (2.470 m), wo man den Bach überquert. Weiter in südlicher Richtung bis auf ca. 2.600 m. Nun in östlicher Richtung über den Hochjochferner hinauf zum Hauslab-joch (3.283 m), wo man sich kurz unterhalb rechts hält. Weiter bis zum Skidepot. Unschwierig, aber ausgesetzt über Blöcke zum Gipfel (1.221 HM, 4,5 Stunden).

Saykogel (3.360 m)

Der erste Teil der Skitour bis zur Bachquerung erfolgt gleich wie auf die Fineilspitze. Nach der Bachüberquerung in südöstlicher Richtung über schöne Böden hinauf zum Kreuzferner. Man hält sich anfangs etwas links und schwenkt in 3.200 m Seehöhe nach rechts hinüber. Bei günstigen Bedingungen wird der Gipfel mit den Skiern bestiegen (1.065 HM, 3,5 Std).

Weißkugel (3.738 m)

Ein Klassiker für Skitouren ist mit Sicherheit die Weißkugel. Häufiger wird die Weißkugel, aufgrund des kürzeren Zustieges, von der Weißkugelhütte aus dem Langtaufertal in Südtirol bestiegen. Aber auch vom Hochjoch-Hospiz, obwohl länger, ist die Weißkugel ein äußerst beliebtes Skitourenziel. Anfangs geht es ohne viel Höhengewinn zum Hintereisferner. Ungefähr ab 3.000 m Seehöhe hält man sich links und steuert das Hintereisjoch an. Von dort ein kurzes Stück auf dem Matscher Ferner zum breiten Rücken, der von der Weißkugel herabzieht. Über diesen Rücken unschwierig auf den Gipfel (1.326 HM, 5 Stunden).

Similaun (3.606 m)

Der Similaun gilt in den Ötztaler Alpen als relativ einfacher Dreitausender, der eine atemberaubende Aussicht bietet. Dennoch handelt es sich um eine hochalpine Tour, die keinesfalls unterschätzt werden darf. Von der Schutzhütte ein kurzes Stück zum Niederjochferner hinunter und anschließend sanft in Richtung Osten zur Firnschneide. Der Gipfelanstieg ist etwas steiler zu überwinden. Über schmalen Grat unschwierig zu Fuß zum Gipfel (587 HM, 2 Stunden).

Hintere Schwärze (3.624 m)

Von der Hütte in südlicher Richtung zum Niederjochbach und weiter um den nördlichen Marzellkamm. Nun steigt man zum Marzellferner auf, vorbei an den gefährlichen Gletscherbrüchen. Ab ca. 3.150 m Seehöhe lässt man die Mutmalspitzen hinter sich und erreicht eine Rampe, die steil hinauf zum Gipfel führt (1.250 HM, 4 Stunden).

Similaun (3.606 m)

Durch das flache Niedertal zur Gletscherzunge des Niederjochferners. Hier linkshaltend und mittelsteil empor bis zum Gipfelfuß. Von hier zu Fuß über eine Stufe und über den schmalen Grat zum Gipfel (1.106 HM, 4 Stunden).

Kreuzkogel (3.338 m)

Der Kreuzkogel ist ein unscheinbarer Gipfel, bietet aber eine der schönsten gletscherfreien Abfahrten. Von der Hütte in Richtung Westen steil hinauf zum Brizzisee (2.920 m). Weiter bis unterhalb des felsigen Gipfelaufbaues. Nun nach rechts bis zur Einsattelung. Von hier zu Fuß unschwierig zum Gipfel (837 HM, 2,5 Stunden).