Das Höllengebirge mit seinen schroffen Kalkabbrüchen und besonders die Felstürme der Adlerspitzen, übten bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine große Anziehungskraft auf Alpinisten und Kletterer aus. Heute bieten fünf gut abgesicherte Klettergebiete zahlreiche Routen mit alpinem Charakter in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Aber nicht nur die Kletterrouten selbst, sondern auch der grandiose Ausblick auf den Attersee, in dessen glasklarem Wasser sich der Kletterer nach einem anstrengenden Tag in der Felswand erfrischen kann, lassen die Touren im Höllengebirge zu einem einzigartigen Erlebnis werden.

Detaillierte Informationen zu den Anstiegen und Routen der Klettergebiete im Höllengebirge finden sich im Kletterführer Höllengebirge von Sabine Greifeneder und Walter Perathoner, sowie im Höllengebirgsführer von Franz Hauzenberger.

Adlerspitz (1.241 m)

Der markante Adlerspitz ist in ca. einer Stunde über den markierten Weg Nr. 824 vom Gasthaus Kienklause in Richtung Hochleckenhaus zu erreichen. Von der Niederen Rast bietet sich ein großartiger Blick auf die markanten Felstürme. Hier zweigt auch der Steig ab, über den man in wenigen Minuten zum Adlerspitz gelangt.

In diesem ältesten und traditionsreichsten Klettergebiet des Höllengebirges finden sich gut abgesicherte und lohnende Routen ab dem II. Schwierigkeitsgrad. Trotzdem ist dieses Klettergebiet noch wenig besucht. Die Absicherung ist in den leichten Routen eher spärlich, ein Großteil der schwierigeren Anstiege wurde hingegen bestens saniert. Einen der schönsten Anstiege bietet die Seeturm-Nordwestkante. In festem Fels führt die Tour über eine Verschneidung im VI. Schwierigkeitsgrad auf den Seeturm. Die Erstbegehung erfolgte im Herbst 1938 durch Franz Scheckenberger und Hias Aigner.

Steinerne Mandln

Vom Parkplatz der Hochlecken-Skilifte bzw. der Bushaltestelle Taferlklause-Hochleckenlift gelangt man über den Valerieweg in etwa einer Stunde Gehzeit zum Klettergebiet Steinerner Mann, welches sich durch eine Vielzahl an Türmen und Felsnadeln in der Nähe des Hochleckenhauses kennzeichnet.

Steigt man direkt vom Hochleckenhaus in nördlicher Richtung ab, gelangt man zum Großen Steinernen Mann, der als fünfter Felsturm anspruchsvolle Touren ab dem V. Schwierigkeitsrad bietet.

Aurachkarplatten

Neben dem Grenzeck und der Schafluckenwand sind die Aurachkarplatten noch besonders hervorzuheben. Vom Parkplatz Taferlklause erreicht man diese über den markierten Weg Nr. 826 in einer knappen Stunde. Die geneigten Platten mit ihren Wasserrillen und zum Teil rauem und wasserzerfressenem Fels bieten wunderschöne Klettertouren ab dem V. Schwierigkeitsgrad. Hier begegnet man beim Klettern auf Schritt und Tritt den durch geomorphologische Prozesse entstandenen Karstformationen.

Neukirchnerturm-Nordgrat (III)

Eine weitere lohnende und landschaftlich sehr reizvolle Tour ist der Anstieg über den Nordgrat des Neukirchnerturmes. Die Klettertour im III. Schwierigkeitsgrad führt auf den markantesten Turm dieses Gratverlaufes.

Vöcklabrucker Pfeiler (IV+)

Die gut gesicherte Tour führt auf den Brunnkogel, der mit seinem imposanten Gipfelkreuz und einer herrlichen Aussicht ein lohnendes Ziel ist. Die Route wartet mit sehr schönen Kletterstellen im oberen IV. Schwierigkeitsgrad auf, dazwischen sind aber einige Graspolster und an den leichteren Passagen ist der Fels oft etwas brüchig.

Detaillierte Informationen zu den Anstiegen und Routen der Klettergebiete im Höllengebirge finden sich im Kletterführer Höllengebirge von Sabine Greifeneder und Walter Perathoner, sowie im Höllengebirgsführer von Franz Hauzenberger.