Lunz am See ist, wie der Name schon sagt, aufgrund seiner glasklaren Seen und der vielfältigen Tourenmöglichkeiten ein beliebtes und weithin bekanntes Ziel im Sommer. Doch auch im Winter hat Lunz am See viel zu bieten. Neben Eislaufen und Schneeschuhwandern bietet Lunz am See eine schöne Bandbreite an Skitouren. Eine landschaftlich besonders schöne, aber anspruchsvolle Skitour führt auf den Dürrenstein. Viele der Skitouren bieten mehrere lohnende Abfahrtsvarianten, einige lohnende Steilabfahrten bieten sich am Ötscher.

Dürrenstein (1.878 m)

Die Skitour auf den Dürrenstein führt von Steinbach über die Ybbstaler Hütte, die auch als Ausgangspunkt für Skitouren auf den Noten (1.640 m) dient.

Beste Jahreszeit: Frühjahr, jedoch bei sicherer Schneelage auch im Hochwinter möglich. Wetter- und Lawinenwarndienste beachten. Bei Schlechtwetter ist die Orientieren auf der Hochfläche fast nicht möglich.

Charakteristik: Der Aufstieg auf den Dürrenstein ist eine landschaftlich besonders schöne, anspruchsvolle Skitour. Wer die Einsamkeit der Berge liebt und einmal die Trampelpfade meiden will, ist hier genau richtig. Bei den Abfahrten b) und c) kommt auch der gute Skifahrer auf seine Kosten.

Talorte: Lunz am See, Göstling; Ausgangspunkt: Steinbach, 601 m
Mit dem Auto von Lunz am See Richtung Göstling (B25) nach 10 km kurz vor Göstling, beim ehem. Kögerlwirt nach links ins Steinbachtal, dem Bach folgend (4 km), bis zum Parkplatz bei den Fischteichen.

Aufstieg

Auf dem markierten Sommerweg durch den Hochwald bis zur Jagdhütte Dürreck (980 m). Kurz vor der Bärenlacke, wo der Sommerweg in die Forststraße mündet, zweigt eine neue Forststraße Richtung Noten ab. Dieser entlang durch den Buchenwald bis zum Almboden. Die Variante ist zwar etwas länger, jedoch ohne die gefährlichen Abhänge der „Höll“ (Schneebrettgefahr). Nach 2,5 Stunden erreicht man das Tal der Wiesenalm mit der auf einem Hügel stehenden Ybbstaler Hütte (ab Mai an den Wochenenden bewirtschaftet). Durch den Wald der Wintermarkierung folgend, leicht ansteigend Richtung Osten, zu der in einer Doline liegenden Legsteinhütte. Über die ausgedehnten Hochalmen des Springkogels zur Eisenstadt (1.600 m). Die letzten Höhenmeter über den Westgrad sind sehr imposant, der Schnee meist harschig und überwechtet, Harscheisen erforderlich. Ein herrlicher Blick in die Schluchten des Wildnisgebietes Hundsau, darüber der Kamm des Alpinweges.

Am Gipfel schöner Rundblick auf die Gipfel der Ybbstaler Alpen, Gesäuse, Hochschwab und Dachstein.

Abfahrt

a) wie Aufstieg

b) Eine der schönsten Abfahrten, jedoch schwer zu finden und ein zweites Auto bzw. ein Taxitransport ist notwendig. Vom Kl. Dürrenstein direkt in den Nordhang (meist Pulverschnee) bis kurz vor den Wald oberhalb der Jägermauer, jedoch dann nach rechts querend bis zu einer steilen Rinne, neben einer Felswand. Die Rinne beginnt sehr schmal und öffnet sich immer mehr. Am Ende der Felswand rechts haltend, oberhalb des Obersees zum Seeabfluss, dann der Forststraße folgend durch das Seetal zum Mittersee. Ab dem Mittersee meist aper (Schneeräumung).

c) Vom Gipfel zur Herrenalm, den markierten Weg beim Leonhardi-Kreuz hinab zum Obersee. Von dort wie b).

Vom Dürrenstein (1.878 m) zum Scheiblingstein (1.622 m)

Vom Dürrenstein in nordöstlicher Richtung über kurze Steilhänge hinunter zur Herrenalm. Anschließend über den Rücken zum Scheiblingstein. Nun erfolgt die Einfahrt unterhalb der Scheibe (nördlichster Felsvorsprung), wo sich eine schmale und steile Rinne tief hinunterzieht.

Unterwegs mit Bergsteigerdorf-Bürgermeister Martin Ploderer:
Video bei Vimeo Schitour Scheiblingstein …

Noten (1.640 m)

Lohnende Skitour von der Ybbstaler Hütte auf den Noten. Von der Hütte zuerst durch lockeren Hochwald, dann in freierem Gelände in südlicher Richtung bis in einen weiten, flachen Graben auf die Kammhöhe und weiter zum Gipfel (von der Hütte 300 HM, 1 Stunde). Abfahrt wie Aufstieg.

Großer Ötscher (1.893 m)

Von Lackenhof aus kann man zuerst mit dem Ötscher Sessellift zum Ötscher-Schutzhaus auffahren und erspart sich nicht nur den Aufstieg über die Skipiste sondern auch 1,5 Stunden Gehzeit. Vom Ötscher-Schutzhaus im Bereich des ehemaligen Schleppliftes zur Kammhöhe und von hier zuerst nordseitig und später in Kammnähe entlang des markierten Weges zum Gipfel (500 HM, 1,5 Stunden).

Vom Gipfel des Ötschers bieten sich verschiedene Abfahrtsvarianten an, die zum Teil sehr steil sind und bis zu 1.000 Meter Höhendifferenz aufweisen. Am Lohnendsten sind diese Steilabfahrten natürlich bei Firn.

Kleiner Ötscher (1.552 m)

Kurze Skitour vom Riffelsattel über den meist stark verwechteten Ostkamm zum Gipfel des kleinen Ötschers. (Gehzeit: 1 Stunde.) Abfahrt über das Pistengelände.

Großer Zellerhut (1.639 m)

Schöner, wenig bekannter und abwechslungsreicher Anstieg im schneereichen Ursprungsgebiet der Ybbs (Ois).

Von der Parkmöglichkeit bei einer Bachmündung in Neuhaus (989 m) folgt man der Forststrasse südwärts (dem rechten Bach folgend), vorbei an einer Wildfütterung zuerst flach, dann ansteigend zur Faltlhöhe. Kurze Abfahrt (50 HM) zur Ois, dieser flussaufwärts kurz folgen, überqueren und bald rechts durch steiler werdenden Wald ansteigen. Im Mittelteil links haltend, bis der vom Zellerhut herabkommende Grat erreicht wird. Auf diesem (zuletzt sehr steil) zum Gipfel (650 HM, 1,5 Stunden).

Die Abfahrt führt entlang der Aufstiegsspur, vorwiegend durch bewaldetes Gelände.

Ringkogel (1.666 m)

Ein wenig bekannter aber umso abwechslungsreicher Anstieg am Kamm zwischen Hochkar und Dürrenstein mit hervorragender Aussicht. Vom Parkplatz beim Leckermoor (Langlaufzentrum Hochreit) kurz eben links des Hochmoors, dann Aufstieg durch den Wald, vorbei an einer Jagdhütte zum Ofenauer Schlag. Entlang der Sommermarkierung rechts am Hocheck vorbei zur Wiesenalm (1.486 m). Nun über flache, freier werdende Hänge immer rechts des Grates auf den Kesselberg und eben auf- und absteigend bis zum Ringkogel (802 HM, 2 Stunden).

Abfahrt wie Aufstieg.

Überschreitungsmöglichkeit Hochkar-Ringkogel:

Vom Skigebiet Hochkar ist der Ringkogel entlang des Sommerweges (siehe „Alpintour Ötscher-Dürrenstein-Hochkar“) zu erreichen, welcher von Experten als „Niederösterreichische Haute-Route“ bezeichnet wird. Dabei kann gleich vom Ausstieg des Lickerplanliftes oberhalb der Schrotleitnerhütte zum nördlich der Schmalzmauer gelegenen Sattel hinübergequert werden. Die Querung des Steilhanges in der„Seelucken“ kann bei Lawinengefahr Probleme bereiten (Ausweich- möglichkeit weiter nördlich über „Heuwies“, „Riegelauer Schlag“ und „Schwarzalm“!). Danach folgen die Wechtenkämme über „Geißhöhe“ und „Munsingplan“ und zuletzt der kurze Anstieg zum Ringkogel.