Zell − Sele bietet im Winter ein reichhaltiges Feld für den Wintersport, es besitzt aber keinen Skilift, was den Reiz der Unberührtheit nur noch vergrößert. Der Gast, der tiefverschneite Wälder liebt, über denen kleine baumfreie Flächen thronen, oder der alpin Erfahrene, den die steilen Felsrinnen im Hauptkamm herausfordern, wenn griffiger Firn sie bedeckt, werden voll auf ihre Rechnung kommen.

Da die Flanken der Karawanken durchwegs sehr steil sind, ist bei hochalpinen Touren besonderes Augenmerk auf die Wetter- und Lawinensituation zu richten. Komplette Schitourenausrüstung, in den Rinnen auch Steigeisen und Pickel, sind Grundvoraussetzung für eine gelungene Bergfahrt im Winter.

Hajnžsattel (1.701 m) von Zell – Mitterwinkel

Diese Tour bietet prächtige Eindrücke in einer gewaltigen Felslandschaft.

Ausgangspunkt ist das Anwesen Šmonc in Zell − Mitterwinkel. Über die Wiese zum Žiher und über den Bach. Dann nach rechts auf der Forststraße hinunter zur Gornik-Mühle und den Grabenweg nach Südwesten aufwärts. Bei den Jagdhütten vorbei, erst durch Buchenwald, dann durch freies Kargelände zum „Finanzerstein“ und steiler werdend in den breiten Sattel zwischen Baba im Norden und Hochturm im Süden (800 HM, 2,5 Stunden).

Abfahrt wie Aufstieg.

Grintovc (1.809 m) von der Mlecnik-Säge

Der Grintovc ist der Baba im Norden vorgelagert und ist im Sommer wie im Winter relativ leicht ersteigbar.

Ausgangspunkt ist der Ribnicagraben bei der Abzweigung der Zufahrt zu den Mlečnik-Bauern, ca. 500 m oberhalb der alten Volksschule. Auf dem Zufahrtsweg zweigt nach vier Kehren auf einer Wiese rechts der Forstweg in den Maiergraben ab, dem man folgt. Später links des Baches, teilweise ziemlich steil auf die Maier-Alm (Jagdhütte bleibt rechts liegen!) und in der Senke weiter bis auf den Sattel zwischen Zeller Prapotnik und Grintovc. Nun durch die Senke der Dovjak-Alm in den Dovjaksattel und über den kurzen Kamm (Skier tragen!) auf den Gipfel (900 HM, 3 Stunden).

Bei viel Schnee Abfahrt über die Nordflanke, sonst wie Aufstieg.

Kobovnik-Alm (1.450 m)

Kurze Skitour auf eine typische Karawanken-Niederalm mit herrlicher Aussicht.

Auf der nicht geräumten Mautstraße zum Koschutahaus bis vor den Wasserfall. Nun in einer Links-rechts-Schleife durch Wald über die Gefällestufe hinweg zum ehemaligen Alpenjäger-Schutzhaus. Links am Rande der Alm zu einer Forststraße, die zur Kobovnik-Alm mit Hütten führt. Schon vor den Hütten in der Almsenke hinauf in den Sattel zwischen Mejnik und Zelenc und nördlich zum höchsten Punkt der Almwiese (ca. 450 HM, 1 Stunde).

Abfahrt wie Aufstieg.

Vilce-Scharte (1.795 m), alternativ Koschutnikturm (2.136 m)

Schon der Anstieg zur Vilce-Scharte erfordert große alpine Erfahrung; der Weitergang zum Koschutnikturm durch die Ostschlucht bleibt den Spezialisten vorbehalten!

Vom Gasthaus Terkl durch das Koschutniktal den Freibach entlang bis in die Nähe des Gehöftes Pipan; dort parken. Man folgt der Markierung 603 ca.1,5 km, dann in einer Rinne erst durch unübersichtlichen Buchenwald nach Süden in freies Gelände. Immer in Richtung Ostschlucht steil hinauf, bis man nach rechts zur Vilce-Scharte, unmittelbar am Fuße der steil aufragenden Nordkante des Koschutnikturmes, queren kann. Hier endet die Tour für den „Normalverbraucher“ (700 HM, 2,5 Stunden).

Ein Weiteranstieg durch die Ostschlucht auf den Turm erfordert große alpine Erfahrung und den Umgang mit Pickel und Steigeisen. Bei guten Verhältnissen kann diese Tour auf den höchsten Koschuta-Gipfel allerdings ein unvergessliches Erlebnis sein (Mehraufwand: 450 Hm, 1,5 Stunden).

Hochobir „Breite Rinne“

Am Hochobir, dem höchsten Gipfel der Karawanken-Nordkette, lockt eine großartige Steilabfahrt, die nordwestseitige Breite Rinne.

Der Ausgangspunkt für diese Tour ist der Hof Jagoutz in Zell − Homölisch, östlich oberhalb des Freibach Stausees. Vom Jagoutz nach Südost auf der Forststraße in den Graben zu einer Lichtung mit Jagdhütte unterhalb des Auslaufs der Rinne. In der anfangs mit Niedergehölz bewachsenen Rinne nach Süden aufwärts bis fast unter die Felsen des Kuhberges. Hier etwas flacher nach Osten und auf den Verbindungskamm Kuhberg – Hochobir. In offenem Gelände dem Kamm folgend nach Norden auf den Gipfel (1.350 HM, 4,5 Stunden).

Die Abfahrt folgt im wesentlichen dem Aufstiegsweg.

Für Extremskifahrer gibt es bei guten Verhältnissen die Möglichkeit, 40 HM südlich des Gipfels durch die äußerst enge und steile Gipfelrinne abzufahren (Achtung Absturzgefahr!) Bei der Jagdhütte, 1.000 HM tiefer, trifft man wieder auf die Aufstiegsspur (zusätzlich: 450 Hm, 1,5 Stunden).