Schon vor 150 Jahren trafen sich hier die Pioniere des Alpinismus. Ihren begeisterten Berichten folgten immer mehr Gäste mit Seil und Pickel und aus der kleinen Siedlung wurde ein Dorf.
Heute wie damals: Ginzling, der Ort im Herzen der Zillertaler Alpen, lässt Bergsteiger*innen-Herzen höher schlagen. Das Dorf liegt am Fuße des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen und ist ein Ortsteil der Gemeinden Mayrhofen und Finkenberg. Dennoch hat sich das Dorf seine Eigenständigkeit bewahrt, so vertritt bspw. ein eigener Ortsvorsteher die Interessen Ginzlings im Gemeinderat von Mayrhofen und Finkenberg.

Die gemähten Steilhänge rund um Ginzling zeigen deutlich, dass hier noch mehrere Bergbauern wirtschaften und auf diese Weise die Kulturlandschaft erhalten und pflegen. Vom Talboden über die Bergwälder bis hinauf zu den Almen zeugt die Landschaft von jahrhundertelanger Arbeit.

Etwas außerhalb von Ginzling im Ortsteil Dornauberg liegt der Lengauer Hof, ein Bio- und Demeter-Betrieb. Der Lengauerhof bietet in seinem Hofladen eine große Auswahl an hofeigenen Lebensmitteln an. Der Lengauer Hof wird unter anderem im Podcast – siehe rechte Spalte – vorgestellt.

In der Vereinsstruktur spiegeln sich die Traditionen dieses Bergsteigerdorfs. Die alpine Geschichte des Bergsteigerdorfes wird von der Bergrettung Ginzling und dem Bergführerverein Zillertal weitergetragen. Eine rund 30 Mitglieder starke Feuerwehr sorgt für den Schutz der Bevölkerung und die Bundesmusikkapelle Ginzling ist das kulturelle Aushängeschild des Dorfes.

Straßenbau- und Seilbahnerschließungspläne gefährdeten die einmalige Gebirgswelt der Zillertaler Alpen. Der Österreichische Alpenverein setzte sich bereits im Jahre 1981 für ein Ruhegebiet im hinteren Zillertal ein. Nach langem Ringen verordnete schließlich die Tiroler Landesregierung im Jahre 1991 das damals 372 km² große Ruhe­gebiet Zillertaler Hauptkamm.

In Zusammenarbeit mit dem Amt der Tiroler Landesregierung (Abt. Umweltschutz) richtete der ÖAV im Jahre 1992 eine Schutzgebietsbetreuung ein. Im Jahre 2001 erhielt das Ruhegebiet das Prädikat “Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen”. Diese Auszeichnung können nur jene Schutzgebiete erlangen, die für die “Erholung in der Natur oder die Vermittlung von Wissen über die Natur besonders geeignet” sind. In den Jahren 2014 konnte der Hochgebirgs-Naturpark zwei große Erfolge feiern. Zuerst wurde er vom Verband der Naturpark Österreichs (VNÖ) als “Naturpark des Jahres 2015” prämiert und im Jahr seines 25-jährigen Bestehens (2016) wurde nach langer Vorarbeit die Erweiterung des Schutzgebiets um 43 km² am Tuxer Hauptkamm durch die Tiroler Landesregierung beschlossen. Durch die Einbeziehung des Tuxer Haupt­kamms bekam das Ruhegebiet auch einen neuen Namen, es heißt jetzt folgerichtig „Ruhegebiet Zillertaler und Tuxer Hauptkamm“.

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